Pressemitteilung

17. Mai 2018

Trier – Selbsternannten „Homoheilern“ muss endlich das Handwerk gelegt werden. Nur so können insbesondere junge Menschen vor potentiell gefährlichen Konversionstherapien geschützt werden. Dies fordert das Aktionsbündnis gegen Homophobie anlässlich des Internationalen Tages gegen Homophobie, Biphobie, Interphobie und Transphobie (IDAHOBIT). Gemeinsam mit der internationalen Kampagnenplattform „All Out“ und den Aktivist*innen von „ENOUGH is ENOUGH! OPEN YOUR MOUTH!“ haben sie deshalb eine Kampagne gestartet.

„Umpolungsversuche mitten in Deutschland – damit muss endlich Schluss sein. Passend zum diesjährigen IDAHOBIT-Motto „Alliances for Solidarity“ hat das Aktionsbündnis gegen Homophobie deshalb mit internationalen Partnern eine Kampagne zum Schutz der jungen Menschen gestartet“, erklärt Sören Landmann, Vorsitzender des Aktionsbündnis gegen Homophobie. „Über 20.000 Menschen haben bereits einen Brief an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn unterzeichnet, in dem sie ihn zum Handeln auffordern.“

„Es kann nicht sein, dass wir in Deutschland andere Länder mit erhobenem Zeigefinger zur Einhaltung der Menschenrechte ermahnen, und gleichzeitig im eigenen Land noch viele Hausaufgaben nicht erledigt sind“, so Landmann weiter. „Dabei ist seit Jahren erwiesen: Sogenannte Konversionstherapien können eine ernste Gefahr für die Gesundheit der "Behandelten" darstellen und bei jungen Menschen zu Depressionen, Angstzuständen und Suizidgedanken führen.“

„Wir fordern deshalb alle Verantwortlichen auf: Schützen Sie junge lesbische, schwule, bisexuelle und transgeschlechtliche Menschen vor diesen potentiell gefährlichen Praktiken und verbieten Sie Konversionstherapien in Deutschland“, so Landmann abschließend.


Link zur Kampagne: https://go.allout.org/de/a/homoheiler-stoppen/

Am 17. Mai 1990 strich die Weltgesundheitsorganisation Homosexualität von der Liste der psychischen Krankheiten. Seit 2005 findet in Erinnerung dessen jährlich der Internationale Tag gegen Homophobie, Biphobie, Interphobie und Transphobie (IDAHOBIT) statt, an dem Menschenrechtsaktivist*innen weltweit Ausgrenzung und Diskriminierung aufgrund der sexuellen und geschlechtlichen Identität anprangern und gleiche Rechte sowie Teilhabe für lesbische, schwule, bisexuelle sowie transgeschlechtliche und intergeschlechtliche Menschen einfordern.

Das Aktionsbündnis gegen Homophobie ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Trier. Die Mitglieder engagieren sich für eine Gesellschaft, in der jeder Mensch die gleichen Rechte hat – unabhängig der eigenen sexuellen und geschlechtlichen Identität. Weitere Informationen unter www.aktionsbuendnis.org oder http://www.facebook.de/aktionsbuendnis.